Ärztepfusch - Tod nach Prostata OP
  Behandlungsprotokoll
 

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                                    SCHILDERUNGEN
                      ZUM BEHANDLUNGSVERLAUF 
                                           MEINES
                               EHEMANNES HORST P..


                                                                  von Erna P..


1. Notizen zum jeweiligen Behandlungszeitraum

1.1. Behandlungszeitraum Praxis Dr.B..

Samstag 29.05.2004

Bei meinem Mann traten die ersten Schmerzen im Bauchbereich auf. Er hatte Probleme beim Wasserlassen und auch Probleme beim Stuhlgang.

Dienstag 01.06. 2004

Arztbesuch bei Dr.B... Dieser setzte meinem Mann einen Blasenkatheter durch die Bauchdecke. Ein nächster Termin am 03.06.2004 wurde ausgemacht.

An diesem Tag wurde meinem Mann auch folgendes Medikament verschrieben:
"58 Trillium S" (Tropfen).

Beim Eintreffen meines Mannes zuhause stellte ich starke Blutungen fest, bemerkbar durch blutdurchtränkte Unterwäsche und Hose.

Donnerstag 03.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B.. (offizieller Termin, 15:30 Uhr), Ultraschalluntersuchung (Prostata).

Dienstag 08.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B.. (ca. 10:30 Uhr), Entnahme Gewebeprobe Prostata, Setzen eines zusätzlichen Blasenkatheters  (Harnleiter).

Ich brachte meinen Mann zu diesem Termin. Zwischenzeitlich bin ich zum Einkaufen gegangen, um dann schließlich nach etwa 2 Stunden, also ca. 12:30 Uhr, wieder zur Praxis zu fahren und meinen Mann abzuholen.

Die Sprechstundenhilfe sagte, daß mein Mann noch länger liegenbleiben müsse, weil er zu starke Nachblutungen hat. Ich kann nach Hause fahren, sie würde mich telefonisch benachrichtigen wenn es soweit ist.

Nach längerem Warten auf den Rückruf aus der Praxis rief ich dann so gegen 17:45 Uhr selbst dort an, um nachzufragen. Die Praxishilfe sagte, daß mein Mann zwar noch im Arztzimmer sei, ich könne aber schon losfahren. Mein Mann müsste dann fertig sein, wenn ich in der Praxis ankomme.

Ich holte dann so gegen 18:00 Uhr meinen Mann ab. In der folgenden Zeit stellten wir laufend eine Rotfärbung in beiden Katheterbeuteln fest.

Dieses Mal wurden meinem Mann "keciflox 250 mg" Filmtabletten verschrieben.

Mittwoch 09.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B.., der im Krankenhaus F. seinen OP Tag hatte. Grund des Besuches meines Mannes waren starke Schmerzen im Bauch bzw. ein Druck auf die Blase. Dr.B.. stellte fest, daß der  Blasenkatheter (Bauchdecke) durch Blutgerinsel verstopft war.

Freitag 11.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B... /* unklar ob wg. Schmerzen oder offiziellem Termin zum Arzt
Der Harnweg-Blasenkatheter wurde entfernt.

Sonntag 13.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B... Der Grund waren erneute Schmerzen bzw. Blasendruck; vermutlich war der Katheter verstopft. Dr.B.. reinigte den Katheter.

Dr.B.. sagte während dieses Besuches, daß er für das ständige Reinigen des Katheters nichts bezahlt bekäme. Aus diesem Grund gab er meinem Mann eine Spritze mit nach Hause, mit deren Hilfe er ab sofort selbständig die Verstopfungen beseitigen solle.
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Montag 14.06.2004

Erneuter Arztbesuch bei Dr.B... Grund waren wiederum Schmerzen/Blasendruck und mein Mann konnte unter Verwendung der Spritze die Verstopfung nicht beseitigen. Dr.B.. reinigte den Katheter.

Dienstag 15.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B.. (offizieller Termin). Es wurde ein gutartiger Befund der Gewebeprobe bekanntgegeben.

Mittwoch 16.06.2004

Am Polterabend meines Sohnes verspürte mein Mann wieder starke Schmerzen bzw. einen Blasendruck und bat mich darum, sofort mit ihm nach Hause zu fahren, um selbst mit der Spritze zu versuchen, die Verstopfung zu beseitigen. Nach großer Anstrengung gelang uns dies und wir konnten lange Blutgerinselfäden aus dem Katheter abziehen.

Donnerstag 17.06.2004

Arztbesuch bei Dr.B... Mein Mann sagte die geplante Operation am kommenden Mittwoch 23.06.2004 zu.

Dr.B.. versicherte einen "150-prozentigen Erfolg" der Operation (keine Komplikationen).

Samstag 19.06.2004

Mein Mann verspürte morgens am Tag der Hochzeit meines Sohnes so gegen 9:00 Uhr erneut starke Schmerzen bzw. Blasendruck, versuchte selbst die Verstopfung des Blasenkatheters zu beseitigen. Meinem Mann gelang dies aber nicht, so daß er sich entschied, Dr.B.. anzurufen. Der Anrufbeantworter Dr.B.. meldete einen Vertretungsarzt Hr. Dr. ...???? und dessen Rufnummer. Beim Anruf dieses Arztes vermeldete dieser, man könne ihn erst ab ca. 13:00 Uhr in F. in der Praxis antreffen. Aufgrund der starken Schmerzen wollte mein Mann nicht solange warten und entschied sich, mit meinem Bruder Willi sofort ins Waldkrankenhaus E. zu fahren (ca. 9:30 Uhr).

Aufgrund der Verstopfung wurde in der Urologie des Waldkrankenhauses ein neuer Bauchkatheter zur Blase eingezogen.

Während der Hochzeitsfeier so gegen 16:00 Uhr hielt mein Mann erneute Schmerzen und Blasendruck nicht aus, so daß er gezwungen war nach Hause zu fahren, um selbst mit der Spritze die Verstopfung im Katheter zu lösen, was ihm diesmal gelang.

1.2. Stationäre Behandlung Krankenhaus F.

Dienstag 22.06.2004

Stationäre Aufnahme meines Mannes im Krankenhaus F. (ca. 10:00 Uhr). Soweit ich weiß wurde im Rahmen einer Voruntersuchung u.a. ein EKG gemacht.

Mittwoch 23.06.2004

Geplanter Operationstermin vormittags.

Mein Mann rief mich so gegen 10:00 Uhr an und teilte mir mit, daß er noch nicht drankommt.

Etwa um 14:00 Uhr rief ich im Krankenhaus F. an, um nachzufragen, ob mein Mann bereits operiert wird bzw. eventuell schon fertig sei.
Die Schwester teilte mir mit, daß er soeben in den OP-Saal geschoben wird.

Im Laufe des späten Nachmittags rief ich mehrere Male im Krankenhaus an. Mir wurde jedesmal mitgeteilt, daß mein Mann immer noch im OP sei.

Etwa gegen 18:00 Uhr rief ich erneut im Krankenhaus an, um mich nach meinem Mann zu erkundigen. Die Schwester sagte mir, ich solle so gegen 20:00 ins Krankenhaus kommen. Bis dahin schätze sie ein, daß mein Mann aus dem OP-Saal zurück sei.

Kurz vor 19:00 traf ich im Krankenhaus F. ein und begab mich auf die Station meines Mannes. Die Schwester sagte zu mir, ich könne mich im Flur setzten, da mein Mann immer noch nicht zurück sei, ich aber hier im Flur direkt sehen könne, wenn er aus dem OP-Saal zurückkommt. Zu diesem Zeitpunkt könne ich dann auch gleich mit Dr.B.. reden, insbesondere weil mein Mann nach dem Verlauf der ersten  Operation nochmals nachgeblutet hat und aus diesem Grunde Dr.B.. erneut ins Krankenhaus kommen mußte.
 
Nach längerem Warten im Flur der Station entschloß ich mich etwa um 21:00 Uhr nach Hause zu fahren, ohne daß ich mit jemanden über den aktuellen Status sprechen konnte. Von Zuhause rief ich dann in regelmäßigen Abständen mehrere Male im Krankenhaus an, um mich über den Zustand meines Mannes und den Verlauf der Operation zu erkundigen. Ich wurde jeweils auf eine Stunde später vertröstet.

Bei einem Anruf im Krankenhaus auf der Station meines Mannes so gegen 22:30 Uhr machte ich der Schwester deutlich, daß sie mir ehrlich sagen solle, was denn los sei. Nach meiner Einschätzung könne mein Mann doch längst nicht mehr im OP-Saal sein, sondern müßte doch bereits auf der Intensivstation liegen. Daraufhin gab sie mir die Rufnummer der zuständigen Intensivstation, wogleich ich dort sofort anrief und die Mitteilung bekam, ich solle mich nochmal in einer Stunde melden. Da ich keine volle Stunde warten wollte bzw. konnte, rief ich bereits nach einer halben Stunde erneut an. Während dieses Gesprächs bestand ich deutlich darauf, endlich mit einem zuständigen Arzt sprechen zu können. Zufällig kam in diesem Moment gerade ein Arzt  vorbei und ich konnte diesen direkt fragen was den letztendlich mit meinem Mann los sei. Mein Mann war doch bereits seit 14:00 Uhr im OP und von dort noch nicht zurückgekommen und ich vermutete daß doch irgendetwas nicht stimmte.
Daraufhin klärte mich der Arzt darüber auf, daß mein Mann nachoperiert werden mußte und daß der Zustand meines Mannes wortwörtlich "nicht unkritisch" sei. Der Kreislauf macht Probleme, er müsse künstlich beatmet werden und bekäme Blutkonserven aufgrund der starken Nachblutungen.

Etwa gegen 23:30 Uhr rief mich Dr.B.. zuhause an und teilte mir mit, daß mein Mann zum jetzigen Zeitpunkt immer noch im OP sei. Er bleibt über Nacht weiterhin in Narkose und wird künstlich beatmet. Weiterhin sagte er, daß mein Mann aufgrund der starken Nachblutungen erneut operiert werden mußte.
Morgen früh werde er mich erneut anrufen, sagte Dr.B...

Donnerstag 24.06.2004

Etwa 8:00 Uhr: Dr.B.. rief mich an. Er teilte mir mit, daß mein Mann weiterhin beatmet werde und sein Kreislauf Probleme mache. Er fügte hinzu, daß die Prostata meines Mann "wie einzementiert" und zum abhobeln zu groß gewesen war.
Weiter sagte er, daß ich nach der Visite zu Dr. F. auf die Intensivstation im Krankenhaus F. kommen solle.  Bei ihm könne ich mich über den Zustand meines Mannes informieren.
Dr.B.. verabschiedete sich am Telefon mit den Worten: "Bis später".
Ein späterer Rückruf seinerseits an diesem Tag und an den folgenden blieb aber aus.

Daraufhin fuhr ich gleich ins Krankenhaus, um mit Dr.F.. zu sprechen. Er eröffnete mir, daß sich mein Mann in einem äußerst kritischen Zustand befände und er  morgens um 1:00 Uhr bereits kurzzeitig Hirntod gewesen wäre. Er teilte mir weiterhin mit, daß Spülflüssigkeit ins Gewebe und in die Blutbahn gelangt sei. Daraus resultierte ein starker Druck aufs Gehirn, so daß die Ärzte in Erwägung zogen, meinen Mann deshalb nach E. in die Kopfklinik zu fahren. Dieser Transport war ihnen aber zu riskant aufgrund der schlechteren Versorgungsmöglichkeiten während der Fahrt. Dr.F..fügte hinzu, daß sich die Ärzte gegen diesen Transport entschieden hatten was sich im nachhinein als richtig herausstellte, da mein Mann diesen Transport sicher nicht überlebt hätte.

Am Nachmittag fuhr ich mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin erneut zu meinem Mann auf die Intensivstation. Äußerst erschreckend für uns war das äußere Erscheinunsbild meines Mannes aufgrund der starken Schwellungen des gesamten Körpers. Die Ärzte teilten uns mit, daß sämtlich Meßwerte verrückt spielen würden und sie alleserdenkliche dafür tun, dem entgegenzusteuern.

Mein Sohn M. fuhr an diesem Tag so gegen 18:30 nochmals alleine in das Krankenhaus.

Freitag 25.06.2004

Ich fuhr so gegen 9:30 Uhr mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin ins Krankenhaus zu meinem Mann um mich zu erkundigen.

Nachmittags um 17:00 Uhr fuhr ich erneut an diesem Tag mit meinem Sohn M. zu meinem Mann auf die Intensivstation.

Samstag 26.06.2004

Ich fuhr gegen 9:30 Uhr mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin ins Krankenhaus zu meinem Mann. Wir trafen dort Dr.Br. an und informierten uns über den aktuellen Zustand. Dieser fragte uns, ob sich bereits Dr.B.. bei uns gemeldet hätte. Darauf antwortete ich, daß er sich seit Donnerstag morgens nicht bei mir gemeldet hat und ich mit dem Gedanken spielte, ihn selbst anzurufen. Daraufhin äußerte Hr. Dr.Br., daß dies doch eigentlich die Aufgabe von Dr.B.. sei.

Am Abend fuhr ich mit meinen beiden Söhnen und deren Lebensgefährtinnen nochmals an diesem Tag zu meinem Mann. Dort sprachen wir mit der Narkoseärztin Dr.K.., welche an den beiden Operationen am vergangen Mittwoch anwesend war. Sie teilte uns mit, daß durch ein Loch in der Blase Spülflüssigkeit in den Bauchraum gelangen konnte. Dies machte sich äußerlich dadurch bemerkbar, daß der Bauch meines Mannes wie aufgebläht war und sich der Zustand immer mehr zuspitzte. Für die anstehende Notoperation kontaktierte sie ihren Bruder Dr.K..(Krankenhaus N.) welcher der anschließenden Notoperation beiwohnte. Desweiteren wurde Dr.F.. ebenfalls zu dieser Operation hinzugezogen. Dr.K.. teilte uns mit, daß wir jederzeit ihren Bruder anrufen könnten, um ihn nach dem Verlauf der Notoperation zu befragen.

Sonntag 27.06.2004

Ich fuhr morgens mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin zu meinem Mann in die Klinik und traf dort Hr. Dr.F.. an. Dessen Auskunft war, daß es mit der Lunge meines Mannes besser geht, er aber 40.9 Grad Fieber hat. Vermutlich um das Fieber in den Griff zu bekommen, bemerkten wir eine auf den Körper gelegte Kühldecke.

Dr.B.. kam bei diesem Besuch zufällig hinzu. Dieser schilderte den Verlauf der ersten Operation aus seiner Sicht, wobei uns auffiel, daß er uns dabei nicht ins Gesicht sehen konnte und ständig auf dem Boden starrte. Auf unsere Frage, wie die Spülflüssigkeit in den Bauch gelangen konnte, sagte uns Dr.B.., diese wäre durch "irgendwelche Ritzen" in der Blase ins Gewebe gelangt.

Abends fuhr mein Sohn M. mit dessen Lebensgefährtin ins Krankenhaus und traf ebenfalls Dr.F. an. Beim Heimkommen meines Sohnes erzählte dieser von einer dringend erforderlichen Verlegung nach B. u.a. aufgrund einer notwendigen Dialyse. Weiterhin erzählte er von einem erforderlichen Luftröhrenschnitt.

Montag 28.06.2004

Ich fuhr morgens alleine zu meinem Mann auf die Intensivstation im Krankenhaus F.. Dort traf ich auf Dr.Br... Dieser erzählte mir von einem allgemein schlechteren Zustand und daß mein Mann hohes Fieber hat.

An diesem Tag hat mein Sohn M. versucht, Dr.K.. telefonisch zu erreichen, um diesen nach seiner Sicht des Verlaufes der Notoperation, an der er beteiligt war, zu fragen. Da er nicht persönlich zu sprechen war, bat mein Sohn um Rückruf.

Desweiteren fuhr mein Sohn M. an diesem Nachmittag auch zu Dr.B.. in dessen Praxis, um auch aus seinem Munde den Verlauf der beiden Operationen zu erfahren. Die Frage meines Sohnes, wie es letztendlich passieren konnte, daß Spülflüssigkeit durch die Blase austrat, beantwortete dieser lediglich durch eine abwinkende Haltung und den Zusatz, daß normalerweise in dieser Situation ein "Band" hätte eingezogen werden können.
Nach diesem Besuch fuhr mein Sohn M. direkt zu meinem Mann ins Krankenhaus.
Zwischenzeitlich kam ich ebenfalls dazu. Der aktuelle Zustand meines Mannes war sehr kritisch, der Anblick erschreckend aufgrund der nochmals stärkeren Schwellung des ganzen Körpers. Hinzu kam ein nochmals gestiegenes Fieber von 41,5 Grad, weshalb  er mit nassen Handtüchern, die den gesamten Körper bedeckten, gekühlt wurde.
Weiterhin kam an diesem Abend auch mein Sohn O. hinzu.

Bei einem Gespräch mit Dr.F... erfuhren wir nochmals von einer für heute geplanten Verlegung ins Klinikum B.. An diesem Abend wurde bei meinem Mann mehrmals versucht, dessen Nierenfunktion anzukurbeln, was leider nicht gelang. Aus diesem Grunde entschloß sich Dr.F... für eine möglichst schnelle Verlegung nach B..
Er versprach uns, unbedingt beim Transport mit dabei sein zu wollen, weil er den Krankheitsverlauf meines Mannes sehr gut kannte und die Übergabe des Patienten nach B. so risikoarm wie möglich durchführen wollte. Weiterhin versprach er, uns kurz vor Beginn des Transports telefonisch zu benachrichtigen, was dieser auch so gegen 21:00 Uhr tat.

Während unseres Krankenhausbesuches kam auch Dr.B.. dazu. Seine Aussagen waren unserer Auffassung nach weitgehendst belanglos und standen in keinster Weise im Zusammenhang mit der äußerst kritischen Situation (z.B. sagte er zu uns, wenn die geplante Verlegung meines Mannes nach B. vollzogen wird, hätten wir am B. Krankenhaus bessere Parkmöglichkeiten).

1.3. Stationäre Behandlung Klinikum B.

Dienstag 29.06.2004

Gegen morgen um ca. 7:30 Uhr rief mich Dr.B.. an um mir mitzuteilen, daß mein Mann auf der Intensivstation 1 in der 5ten Etage des B. Klinikums liegt.
Desweiteren sagte er mir, daß der Kaliumgehalt von 8 auf 6 gefallen sei, der Blutzerfall aber Probleme macht.

Etwa um 10:00 Uhr rief ich in der Intensivstation an um mich zu erkundigen. Die Aussage war gewesen, daß der Zustand meines Mannes nach wie vor lebensbedrohlich sei. Seit Mitternacht war mein Mann an die Dialyse angeschlossen.

Kurz danach erhielt ich einen Anruf von Dr.K... Dieser erzählte mir, daß bei der Operation Wasser reingekommen sei. Die Schwellung meines Mannes sei auf das Nierenversagen zurückzuführen, das würde sich aber wieder geben. In B. bestehen bessere Dialysemöglichkeiten. Er empfahl, daß ich mit Dr.B.. reden solle, weil dieser sich zu der Angelegenheit äußern müßte. In der Nacht der OP war es kritisch, mein Mann hat dies aber gut überstanden, der Rest würde wieder kommen. Die Organfunktion muß wieder kommen, er rechne damit, daß dies in etwa 3-4 Wochen soweit wäre. In der Prostataloge war eine Verbindung zum Bauchraum, da sei Wasser reingegangen. Diese Loge ware vermutlich auch Ursache der Nachblutung. Hätten die Ärzte in dieser Nacht nicht nachoperiert, dann hätte mein Mann dies nicht überlebt.
Er erwähnte nochmals, daß wir bei Dr.B.. den genauen Hergang erfragen sollten - daß dieser Rede und Antwort stehen müsse.

Nachmittags fuhr ich mit meinen beiden Söhnen zum ersten Mal ins B. Klinikum. Dort trafen wir auf Oberarzt Dr.H., der uns mit seinen Worten den Ernst der Lage deutlich machte. Seine Aussage: Die Nervenzellen würden zerstört, die Blutgerinnung sei schlecht, der Kaliumgehalt sei aber von 8 auf 5 gefallen und das Fieber sei auch durch die Dialyse gesunken. Auch er wies auf die äußerst lebensbedrohliche Situation hin.

Mittwoch 30.06.2004

Ich rief früh auf der Intensivstation an und mir wurde mitgeteilt, daß die Ärzte bei meinem Mann ein CT von Kopf bis Bauch machen wollen. Mein Mann wäre momentan an der Dialyse angeschlossen und das Fieber sei zurückgegangen. Auch hier wurde wieder erwähnt, daß der gesundheitliche Zustand nach wie vor lebensbedrohlich sei.

Später rief Dr.Ho.. bei mir an um mich zu fragen, ob mein Mann allergisch gegen Konstrastmittel sei. Weiterhin sagte Sie mir bereits am Telefon, daß wenn bei der CT Untersuchung etwas gefunden würde, mein Mann nochmals operiert werden müsse.

Am späten Nachmittag rief ich selbst nochmal in der Klinik an. Ich traf hier Dr.D.. an, welcher mir verriet, daß die CT Untersuchung abgeschlossen sei. Diese brachte hervor, daß Hämatome im Bauchraum vorhanden waren.

So gegen 18:00 Uhr fuhr ich dann mit meinem Sohn M. in das Klinikum B. um meinem Mann zu besuchen. Bereits im Besucherwarteraum der Intensivstation kamen Dr.W.., Dr.He.. und Dr.Ho.. auf uns zu, um uns die ernste Situation zu schildern. Sie sagten uns, daß mein Mann ein Loch in der Blase hätte durch das Kontrastmittel austritt. Hinzu kommt daß beide Nieren nicht arbeiten und vor allem die Blutgerinnung überhaupt nicht stimmt. Desweiteren erzählten Sie uns davon, daß Sie überhaupt nicht begeistert sind, meinen Mann in seiner äußerst schlechten und instabilen Verfassung zu operieren. Dr.W.. sprach in diesem Zusammenhang von "Reparaturarbeiten", die sie erledigen müßten.  Desweiteren fragte er mich nach meiner Einwilligung zur Operation, bei der sie ihr Möglichstes tun würden. Er fügte aber auch unmißverständlich an, daß durchaus die Gefahr besteht, daß mein Mann die OP nicht überleben könnte. Bei einer Einwilligung meinerseits würden die Ärzte sofort telefonisch im Bayreuther Klinikum Blutkonserven anfordern und diese auf schnellsten Wege nach B. transportieren lassen.

Ich gab für die Operation meine Einwilligung. Sofort wurde mein Mann für die Operation vorbereitet und dann schließlich gegen 19:00 Uhr in den OP-Saal geschoben.

Anschließend fuhren wir wieder nach Hause, um den Anruf von Dr.W.. nach der OP abzuwarten. Gegen 22:15 Uhr rief dieser auch an um uns mitzuteilen, daß mein Mann die Operation relativ gut überstanden hat. Es wurden drei Hämatome entfernt und das Loch in der Blase beseitigt. Außerdem fanden Sie in der Prostata ebenfals ein Loch.
Außerdem wurde während der OP ein Luftröhrenschnitt vorgenommen.

Donnerstag, 01.07.2004

Ich rief morgens auf der Intensivstation an, um nach dem Verlauf der letzten Nacht zu fragen bzw. ob es irgendwelche Komplikationen gegeben hätte. Dr.D.. sagte in diesem Gespräch, daß mein Mann mit sehr viel Sauerstoff beatmet werden müsse, er liegt im Drehbett, der Zustand sei leicht besser. Die Kreislaufstütze konnte leicht zurückgenommen werden, der Zustand sei aber immer noch kritisch, man müsse eben abwarten. Es würde alleserdenkliche getan, maximale Therapie.

Ich fuhr danach mit meinen beiden Söhnen ins Klinikum nach B.. Bereits beim Eintreten auf die Intensivstation wurden wir aufmerksam gemacht, daß mein Mann momentan wegen einer befürchteten Virusinfektion isoliert werden mußte und wir hätten demzufolge Schutzkleidung anzuziehen. Desweiteren wurden wir aufgeklärt, daß mein Mann sich aufgrund seiner schlechten Lungenverfassung in einem Drehbett  befindet. Als wir dann die Gelegenheit hatten, meinen Mann zu sehen, erschraken wir wegen der für uns nochmals verstärkten Anschwellungen am gesamten Körper.

Während unseres Besuches trafen wir dann auf den Urologen Dr. , welcher uns ein paar Stichpunkte zur gestrigen Operation mitteilte. Sie hätten zwei Hände voll Blutergüsse aus dem Bauchraum und eine Handvoll aus der Blase entfernt. Außerdem deutete auch er noch einmal auf ein Loch in der Blase und eines in der Prostata hin. Das Loch in der Prostata konnte aber im Zuge der Operation nicht genäht werden, das wäre aber momentan auch nicht das Problem. Mein Mann war wieder an der Dialyse angeschlossen.

Als wir heimkamen, fand ich auf meinem Anrufbeantworter eine Nachricht von Dr.B.. Er sprach davon, gerade in der Klinik gewesen zu sein und daß sich laut Aussage des Arztes Dr.G. der Kreislauf stabilisiert. Alles andere könnte ich mit ihm am Telefon besprechen, wenn ich zurückriefe.

Am Nachmittag fuhr mein Sohn M. zu Dr.B.. in dessen Praxis nach F.. Mein Sohn wollte sich nach der Sicht Dr.B..s erkundigen, warum nocheinmal operiert werden mußte und bat diesen, sich bei seinem Patienten umzusehen und uns den aktuellen Zustand meines Mannes telefonsich mitzuteilen.

Am Abend fuhr ich an diesem Tag mit meinem Sohn M. ein weiteres Mal zu meinem Mann ins Klinikum.

Freitag, 02.07.2004

Morgens rief ich bei Dr.D.. an um mich über den Zustand meines Mannes zu erkundigen. Er erzählte mir, daß sich der Zustand meines Mann leicht stabilisieren konnte, er befindet sich auf einem leicht aufsteigenden Ast, dies könne sich aber stündlich ändern. Die Lunge mache momentan keine Probleme, mein Mann wird aber weiter künstich beatmet, der Sauerstoffanteil konnte aber bereits auf 35% gesenkt werden. Er bat uns darum, seine Aussagen mit aller Vorsicht zu bewerten und nicht zu euphorisch zu sein.

Gegen 14:00 Uhr fuhr ich mit meinem Sohn O. ins Klinikum .

Ein weiteres Mal fuhr dann abends mein Sohn M. mit dessen Lebensgefährtin nach B. ins Klinkum. An diesem Tag befand sich mein Mann weiterhin aufgrund der befürchteten Virusinfektion unter Isolation.

An diesem Tag rief mich Dr.B.. an und erzählte mir, daß er gestern abend im Klinikum gewesen sei und mit dem Stationsarzt gesprochen hat. Dieser meinte, meinem Mann ginge es jetzt besser trotzdem daß er äußerlich furchtbar aussieht. Sie würden modernste Technik verwenden, um seinen Kreislauf in Schwung zu halten und um die Lunge zu entlasten. Das Fieber können Sie mit der Dialyse gut einstellen. Er lebe zwar momentan von der künstlichen Niere, seine eigenen würden aber wieder anspringen. Seine Werte waren zwar hoch, sind aber schon etwas zurückgegangen.

Desweiteren erwähnte er, daß die Ärzte beim Nachoperieren eigentlich nichts gefunden hätten. Beim CT hätten sie gedacht, einen Bluterguß vor der Blase gefunden zu haben.

Ich erzählte ihm davon, daß ich erfahren habe, daß sie während der Operation zwei Hände voll Bluterguß im Bauch und eine Handvoll in der Blase entfernt hätten. Daraufhin meinte Dr.B., daß das, was man bei der OP gefunden hätte, nicht die Welt gewesen wäre. Wörtlich: "Im Anbetracht der ganzen Flüssigkeit ist das nichts". Ebenfalls sprach er davon, daß die Operation nicht den großen "Aha-Effekt" gebracht hätte.

Weiter erzählte er mir davon, daß beide Harnleiter geschient wurden, damit man sieht, wenn die Nieren zu tropfen beginnen.

Er erwähnte zusätzlich, daß es Glück sei, daß mein Mann keine 80 sei. Vor einem Monat hätten sie zwei 88-jährige operiert, die dann nach sechs Tagen entlassen wurden. Wenn dies bei diesen beiden passiert wäre, hätte man sie nach vier Tagen beerdigt.

In diesem Gespräch wieß Hr. Dr.B.. auch darauf hin, daß mittlerweile auch das feingewebliche Ergebnis gekommen sei und dies hervorbrachte, daß in der Prostata kein Krebs sei. In der etwa 80g großen Prostata sei eine schwere chronische Entzündung gewesen, welche eventuell auch die Blutungen erklären würde. Insgesamt sei die Prostata wie "verbacken" gewesen und dadurch schwer herauszunehmen.

Weiter gab er uns bekannt, daß sich die Ärzte in B. vorsichtig optimistisch anhören, von den Laborwerten her könne man Hoffnung schöpfen. Von gestern auf heute ginge es meinem Mann besser. Die Kreislaufstütze konnte zurückgefahren werden.

Samstag, 03.07.2004

An diesem Tag war ich morgens mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin bei meinem Mann zu Besuch. Der Zustand meines Mannes war ohne große Veränderung zu den vorherigen Tagen, bis auf die Situation, daß die Isolierung aufgehoben wurde.

Am Nachmittag war dann nochmal mein Sohn M. mit seiner Lebensgefährtin bei meinem Mann zu Besuch. Zustand ohne Veränderung.

Sonntag, 04.07.2004

Ich besuchte nachmittags mit meinem Sohn O. meinen Mann im Klinikum. Wir bemerkten ein leichtes Zurückgehen der Schwellung am Körper.
                        
Gegen abends besuchte mein Sohn M. nochmal meinen Mann.

Der Zustand meines Mannes zeigte an diesem Tag keine großen Veränderungen.

Montag, 05.07.2004

Am Morgen telefonierte ich mit Dr.D. , welcher von einem gleichbleibenden Zustand berichtete. Er erzählte aber auch, daß die Nieren meines Mannes ihre Funktion nicht aufnehmen und sie darauf warten würden, daß diese in Gang kämen. Ansonsten sei der Zuststand stabil und gar nicht so schlecht.

Am Nachmittag fuhr ich diesmal alleine ins Klinikum. Mein Mann wurde an diesem Tag vom Drehbett wieder in ein normales Krankenbett umgelagert, da die Lungen sich etwas gebessert hatten. Ich sprach desweiteren mit Dr.D.. und Dr.Ho.. , welche mir von einer nach wie vor kritischen Situation berichteten, aber auch von rückläufigen Werten sprachen. Dr.Ho.. bemerkte in diesem Gespräch, daß es auch für sie als Ärzte wie eine Wunder sei, daß mein Mann den bisherigen Weg soweit geschafft hat.

Dienstag, 06.07.2004

Am Morgen fuhr mein Sohn M. alleine ins Klinikum zu Besuch. Er berichtete mir anschließend davon, daß mein Mann heute zum ersten mal sein rechtes Auge etwas offen hatte, aber keinerlei Reaktion zeigte.

Nachmittags fuhr ich dann mit meinem anderen Sohn O. und dessen Lebensgefährtin zu meinem Mann ins Klinikum. Wir stellten fest, das die Schwellungen am Körper wieder etwas zurückgegangen waren. Mein Mann hatte seine beiden Augen etwas geöffnet, wobei das eine Auge mehr offen war als das andere. Ab und an und unregelmäßig schloß er seine Augen und öffnete diese wieder. Während wir bei ihm am Bett standen und ihm etwas erzählten (von zu Hause etc.), bemerkten wir wie er unruhig und ungleichmäßig atmete. Wir meinten, daß dies eventuell eine Reaktion auf das Erkennen unserer Stimmen sei, waren uns aber nicht sicher.

Bei diesem Besuch stellten wir zum ersten Mal eine starke Gelbfärbung am ganzen Körper fest, die vor allem an den Augen deutlich zu erkennen war.
 
Mittwoch, 07.07.2004

Morgens fuhr ich mit meinem Sohn O. zu meinem Mann ins Klinikum. Wir trafen dort zufällig gerade auf Dr.D.. Wir sprachen diesen auf das unregelmäßige Atmen meines Mannes während unseres gestrigen Besuches an und erzählten ihm davon, das wir uns in dieser Situation sehr unsicher waren. Dieser beruhigte uns mit den Worten, daß wir in jedem Fall weiter mit meinem Mann reden sollten bzw. ihm etwas erzählen sollten, weil er eventuell die für ihn bekannten Stimmen wahrnehmen könnte.

Laut seiner Aussage waren die Leberwerte leicht rückläufig, aber immer noch kritisch.

Wie auch an allen vorherigen Tagen des Aufenthaltes meines Mannes im Klinikum B. war er auch an diesem Tag am Dialysegerät angeschlossen

Donnerstag, 08.07.2004

Früh fuhr ich mit meinem Sohn O. ins Klinkum B., um meinen Mann zu besuchen. Wir hatten die Gelegenheit mit Dr.D. und Dr.Ho. zu sprechen. Diese erwähnten, daß mein Mann beginnt, Stuhlgang auszuscheiden. Desweiteren bemerkten wir, daß aus dem Mund meines Mannes laufend Speichel ausläuft. Ein Pfleger meinte dazu, daß dies aber ein gute Zeichen sei, wenn der Speichelfluß einsetze und er Stuhlgang habe.

So gegen mittags wieder zuhause, rief mich Dr.B.. an. Er erwähnte, daß er in B. bei Dr.He.. gewesen sei, sie hätten ein CT von Kopf bis Bauch gemacht. Insgesamt würde es gut aussehen, mein Mann sei auch nicht mehr so eingeschwollen. Wenn man ihn anspricht, würde er aufschauen und seine Augen verdrehen. Die gelbe Farbe am Körper meines Mannes würde vermutlich vom Zerfall des Blutes kommen, sagte er.

Desweiteren erzählte er mir, daß mein Mann nicht mehr so viele Medikamente benötigen würde, die Atmung sei besser und die Werte vom Blutzerfall würden zurückgehen.
Unter der Annahme, daß nicht noch etwas hinzukäme, würde sich mein Mann sicher erholen, teilte er mir mit. Daß seine Nieren noch nichts ausscheiden, rege die Ärzte im Klinikum nicht auf, da dies normal sei. Die Versorgung in B. wäre phantastisch, das Drehbett in dem mein Mann lag, unterstützte die gesamte Vitalfunktion, vor allem die der Lunge.

Meine Befürchtung, daß mein Mann evtl. eine Lungenentzündung bekommen könnte, beruhigte er mit den Worten, daß man dies heute mit Befeuchtung und Absaugung im Griff hätte.

Gesamtheitlich könne man sagen, daß alles auf einen deutlichen Schritt vorwärts hindeutet.

Dannach rief ich Dr.D. im Klinikum an, um mich zu erkundigen, ob die CT Untersuchung bereits ausgewertet sei. Dieser erklärte mir, daß die CT keinerlei Anzeichen für eine Verschlechterung brachte, auch vom Kopf her keine Verschlechterung. Vom Bauch her wüßten sie noch nichts, hier sei noch eine Ultraschalluntersuchung geplant.

Gegen abends etwa 20:00 Uhr war mein Sohn M. nochmals alleine zu Besuch bei meinem Mann. Es waren keine weiteren Veränderungen festzustellen.

Freitag, 09.07.2004

Ich fuhr nachmittags alleine in Klinikum und sprach mit Dr.Ho.. und Dr.He.. Dr.Ho.. erzählte mir davon, daß mein Mann heute morgen für etwa zwei Stunden selbständig, also ohne Beatmungsmaschine, geatmet habe. Er würde aber momentan wieder zur Unterstützung zu etwa 30% künstlich beatmet.
Mein Mann sei auf unterem Niveau stabil, habe aber weiterhin hohe Leberwerte.

Desweiteren erzählten sie mir, daß noch gestern abend die geplante Ultraschalluntersuchung gemacht wurde. Diese konnte aber auch keinen Aufschluß darüber geben, woher die hohen Werte kamen.

Erneut wiesen die Ärzte darauf hin, daß Sie erstaunt seien, wie mein Mann das alles so wegsteckt.

Die Schwellungen waren an diesem Tag weiterhin rückläufig.

Samstag, 10.07.2004

Morgens fuhr ich mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin ins Klinkum.
An diesem Tag konnten wir miterleben, wie ein Pfleger mit einer Taschenlampe den Augenreflex prüfte und dieser auch funktionierte.
 
Sonntag, 11.07.2004

An diesem Tag fuhr ich mit meinem Sohn O. und dessen Lebensgefährtin ins B. Klinikum. Als wir am Bett standen und meinem Mann zuredeten bemerkten wir zu diesem Zeitpunkt wieder, daß er unregelmäßiger atmete. Desweiteren fiel uns auf, daß er versuchte seine Augen seitwärts hin und her zu bewegen.

Eine Schwester sagte uns noch, daß die Leberwerte zurückgehen würden, wir hatten auch den Eindruck einer zurückgehenden Gelbfärbung des Körpers meines Mannes.

Am Abend besuchte mein Sohn M. nochmals an diesem Tag meinen Mann. Der Zustand meines Mannes war wie an den vorherigen Tagen gleichbleibend anzutreffen.

Montag, 12.07.2004

Während eines morgendlichen Telefonates mit Dr.D.. erfuhr ich, daß mein Mann an Speiseröhre, Magen und Darm untersucht würde, weil er dunklen Stuhl ausscheidet. Möglicherweise könne dies auf eine Stressblutung zurückzuführen sein. Er korrigierte die gestrige Aussage der Schwester bzgl. der Leberwerte - diese seien nicht zurückgegangen. Auf meinem Eindruck hin, mein Mann sei nicht mehr so gelb am Körper, erwiderte er, das könne von den Lichtverhältnissen herkommen. Weiterhin erzählte er mir, mein Mann würde weiterhin dialysiert werden.

Gegen 14:00 Uhr besuchte ich dann alleine meinen Mann im Klinkum B... Während meines Besuches wurde eine Magenspiegelung durchgeführt und ich wurde gebeten, kurzzeitig die Intensivstation zu verlassen.

Nach der Untersuchung sprach ich mit Dr.Ho.. welche mir sagte, daß sie nichts Beunruhigendes im Magen gefunden hätten. Es wären zwar ein paar Stellen mit kleinen Erhöhungen zu erkennen, diese wären aber nicht weiter schlimm.

Dienstag, 13.07.2004

Gegen ca. 14:00 Uhr fuhr ich alleine zu meinem Mann ins Klinikum. Ich wurde sofort von Dr.Ho.. empfangen, welche mich darüber aufklärte, daß es meinem Mann seit vergangener Nacht immer schlechter ginge. Sie veranlassten eine CT Untersuchung und vermuteten Luftansammlungen im Bauch. Dies konnte ich auch direkt mit eigenen Augen an dem aufgeblähten Bauch meines Mannes erkennen.

Dr.Ho.. erzählte mir, daß mein Mann unbedingt nochmals operierte werden müsse, sie habe auch schon den Chirurgen Dr.Sch.. verständigt, welcher mich über die bevorstehende Operation aufklärte. Dieser wies nochmals auf die Dringlichkeit der OP hin, da mein Mann ansonsten keine Chance haben würde.
Im Moment wüßten die Ärzte nicht, woher die Luftansammlungen im Bauchraum herkämen, möglicherweise vom Magen oder Darm, dies würde sich erst im Laufe der OP herausstellen. Sollte sich der Darm als Ursache erweisen, wäre ein künstlicher Darmausgang unumgänglich. Er bat anschließend um meine Einwilligung zur Operation, welche ich ihm auch erteilte.

Ca. 14.45 Uhr wurde dann mein Mann in den OP-Saal eingeschoben.

Um 21:15 Uhr rief ich auf der Intensivstation an, um mich über den Verlauf der Operation zu informieren. Dr. erklärte mir, daß sie den kompletten Dickdarm entfernt hätten, da dieser undicht, minderdurchblutet und abgestorben war. Daraufhin wurde ein künstlicher Darmausgang angelegt. Es würde eventuell irgendwann später die Möglichkeit bestehen, den Darm wieder zusammenzunähen, dies liege aber in weiter Zukunft, mein Mann müsse erstmal diese Komplikation überstehen. Dr.He.. wollte auch noch mit mir sprechen; er war aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Klinikum.

Mittwoch, 14.07.2004

Morgens fuhr ich mit meinem Sohn O. ins Klinikum B… Wir trafen dort auf Dr.Ho.., welche uns darüber aufklärte, daß ihnen der Zustand meines Mannes regelrecht "entgleiten" würde. Der Kreislauf bricht zusammen, Beatmung 99% Sauerstoff, die Blutgerinnung war wieder ganz schlecht und sie könnten meinen Mann im momentanen Zustand nicht an das Dialysegerät anschließen, da dies den Kreislauf zu stark belasten würde.

Wieder zuhause angekommen, rief Dr.D.. so gegen 15:00 Uhr an um uns mitzuteilen, daß wir möglichst alle zusammen ins Krankenhaus kommen sollten, da es
meinem Mann momentan äußerst schlecht gehen würde. Meine Frage ob es denn zu Ende gehen würde beantwortete dieser mit einer Formulierung, die ich als "Ja" bewerten konnte.

Wir fuhren alle zusammen direkt ins Klinikum und trafen dort auf Dr.Ho.. und Chefarzt Dr.He.., die uns den Ernst der Lage einfühlsam klarmachten. Sie hätten alles Erdenkliche versucht und gaben meinem Mann bereits ein Medikament, daß normalerweise nur in Wiederbelebungssituationen verabreicht wird.

Beim Betrachten meines Mannes fielen uns blau gefärbte Stellen an Stirn, Lippen, Beinen, Finger- sowie Fußnägeln auf. Hände und Füße waren kalt.

So gegen 19.30 Uhr verließen wir die Intensivstation und fuhren mit einem sehr unguten Gefühl nach Hause.

Donnerstag, 15.07.2004

Ca. um 0:20 Uhr rief mich Dr.Ha.. an um mir mitzuteilen, daß soeben mein Mann verstorben sei.

Morgens um 9:00 Uhr fuhren wir alle zusammen ins Klinikum B. in die Pathologie, um uns von meinem Mann zu verabschieden.

Nachmittags rief mich Dr.B.. an, um sein Beileid zu bekunden. Er fügte an, daß ich vorbeikommen könne, um mal darüber zu reden, wenn daß Grobe einmal überstanden sei. Seine Aussage war weiter, daß es halt eine tragische Verkettung gewesen sei. Unter günstigeren Umständen müsse man mal die Details auseinander klauben. 


 

 
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Letzte Aktualisierung: 15.07.2023

 
 
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